ak Arbeitsrecht: Was du im Streit brauchst

ak Arbeitsrecht ist nicht trockenes Juristendeutsch – es ist dein Schutzschild gegen ungerechte Kündigungen, dubiose Verträge und ausbeuterische Arbeitszeiten. Lerne, was du jetzt wirklich wissen musst.

ak Arbeitsrecht

Einführung in das Arbeitsrecht mit AK

Wenn man sich im Dickicht der Arbeitswelt verliert, ist ein verlässlicher Kompass Gold wert. Genau diesen bietet die Arbeiterkammer – nicht als ferne Behörde, sondern als Begleiterin, die deine Rechte kennt und dich darin stärkt, sie auch durchzusetzen. Viele wissen gar nicht, wie tiefgreifend die Unterstützung der AK reicht – von der ersten Unsicherheit bis zum tatsächlichen Konfliktfall. Arbeitsrecht ist kein trockenes Juristenthema, sondern lebendige Realität für Millionen Beschäftigte – ob Lehre, Teilzeit, Elternzeit oder Entlassung. Und genau hier beginnt die Reise.

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Rolle der Arbeiterkammer in Österreich

Gesetzlicher Auftrag der AK

Die Arbeiterkammer ist in Österreich mehr als nur eine Interessenvertretung – sie ist gesetzlich verankert und verpflichtet, für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzutreten (§ 1 AKG, 1992). Sie ist Teil der sogenannten „Sozialpartnerschaft“, die in Österreich eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung des Arbeitsrechts spielt. Es handelt sich hier also nicht um eine freiwillige Organisation, sondern um eine Institution mit demokratischer Legitimation und klaren Zuständigkeiten.

Interessensvertretung durch Kollektivverträge

Eines der stärksten Werkzeuge der AK ist die Mitwirkung an Kollektivvertragsverhandlungen – jenen Verträgen, die nicht nur Löhne, sondern auch Arbeitszeiten, Kündigungsfristen, Sonderzahlungen und vieles mehr regeln. Diese Verträge gelten oft für ganze Branchen und wirken wie ein Schutzschild, das Mindeststandards sichert. Besonders wichtig ist das in Bereichen mit hoher Prekarität, etwa in der Gastronomie oder Pflege.

Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben

Kaum bekannt, aber äußerst relevant: Die AK gibt regelmäßig Stellungnahmen zu geplanten arbeitsrechtlichen Gesetzen ab. Diese fließen direkt in parlamentarische Entscheidungsprozesse ein. Laut Statistik des Parlaments (2023) wurden über 70 % der AK-Empfehlungen in Gesetzesänderungen zumindest teilweise berücksichtigt. Das zeigt ihre reale politische Wirksamkeit.

Unterstützung bei arbeitsrechtlichen Streitfällen

Wenn der Konflikt am Arbeitsplatz eskaliert, stehen die Juristen der AK bereit – mit fundierter Beratung, Schriftsätzen und bei Bedarf auch mit rechtlicher Vertretung vor Gericht. Dabei agieren sie streng parteiisch zugunsten der Arbeitnehmer, was ein entscheidender Unterschied zu neutralen Mediatoren oder Schlichtungsstellen ist.

Beratungsangebote für Arbeitnehmer

Ersteinschätzung bei Kündigung

Wer gekündigt wird, gerät oft in einen Schockzustand. In solchen Momenten hilft die AK mit einer raschen juristischen Ersteinschätzung: Ist die Kündigung rechtens? Gibt es Anzeichen für eine Sozialwidrigkeit (§ 105 ArbVG)? Wird die Frist eingehalten? Viele Kündigungen sind nämlich anfechtbar – wenn man rechtzeitig handelt.

Prüfung von Arbeitsverträgen

Versteckte Fallen in Arbeitsverträgen? Die AK prüft sie kostenlos. Häufig finden sich dort unzulässige Klauseln zu Überstundenpauschalen, Konkurrenzverboten oder Kündigungsfristen. Besonders bei befristeten Verträgen oder All-In-Vereinbarungen lohnt sich eine kritische Durchsicht – und genau dabei hilft die AK.

Hilfe bei Diskriminierung am Arbeitsplatz

Diskriminierung ist oft subtil – ob wegen Geschlecht, Herkunft, Religion oder Alter. Die AK hilft nicht nur bei der rechtlichen Bewertung nach dem Gleichbehandlungsgesetz (GlBG), sondern auch bei Beweissicherung und weiteren Schritten. Besonders heikel wird es, wenn Mobbing dazukommt – hier ist schnelles Handeln essenziell.

Mutterschutz und Karenzberatung

Mutterschutz und Karenz werfen oft viele Fragen auf – was ist mit dem Kündigungsschutz (§ 10 MSchG)? Wann beginnt der Anspruch auf Elternkarenz (§ 15 VFKG)? Wie lang darf ich in Elternteilzeit bleiben? Die AK bietet dazu umfassende Beratung, auch im Hinblick auf Teilzeitmodelle für den Wiedereinstieg.

Fragen zu Überstunden und Mehrarbeit

Was zählt überhaupt als Überstunde? Und wann muss sie bezahlt werden? Die AK klärt über gesetzliche Regelungen (§ 6 AZG) und kollektivvertragliche Ergänzungen auf – denn viele Arbeitnehmer wissen nicht, dass auch Rufbereitschaft oder Reisezeit unter Umständen zuschlagspflichtig ist. Besonders in atypischen Beschäftigungen ist die Rechtslage oft unklar.

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Zugang zum arbeitsrechtlichen Wissen der AK

Digitale Ratgeber und Tools

AK Arbeitsrechtslexikon online

Ein echter Geheimtipp: das digitale Arbeitsrechtslexikon der AK. Übersichtlich, verständlich und laufend aktualisiert – von A wie Abfertigung bis Z wie Zeugnis. Die Begriffe sind nicht nur erklärt, sondern auch mit Gesetzesquellen und Beispielen hinterlegt. So wird aus Unsicherheit Klarheit.

Arbeitszeitrechner & Kündigungsrechner

Zwei der meistgenutzten Tools der AK sind der Arbeitszeitrechner und der Kündigungsfristenrechner. Letzterer zeigt, wie lange dein Arbeitgeber dich binden darf – und ob eine ausgesprochene Kündigung korrekt ist. Der Arbeitszeitrechner wiederum ist hilfreich, wenn du wissen willst, ob du Anspruch auf Ruhepausen oder Ausgleichstage hast.

Checklisten für Arbeitsvertrag und Zeugnis

Die AK stellt kompakte, praxisnahe Checklisten zur Verfügung – etwa zur Prüfung von Arbeitsverträgen oder zur Beurteilung eines Dienstzeugnisses. Besonders nützlich für junge Berufseinsteiger oder bei Jobwechseln, wenn Unsicherheit herrscht, was „wohlwollend“ wirklich bedeutet.

Schulungen und Webinare

Teilnahme für Mitglieder kostenlos

Viele wissen es gar nicht: AK-Mitglieder haben Anspruch auf kostenlose Schulungen, auch online. Dabei geht es nicht nur um rechtliche Basics, sondern auch um Selbstsicherheit im Umgang mit dem Arbeitgeber – ein oft unterschätzter Aspekt.

Themenschwerpunkte: Lehre, Elternzeit, Teilzeit

Die Themenpalette ist breit – von Rechten in der Lehre über Elternzeitmodelle bis hin zu fairer Bezahlung in Teilzeitverträgen. Gerade Teilzeit ist ein Minenfeld, in dem viele in die Armutsfalle rutschen. Hier bieten Webinare wertvolle Orientierung.

Zielgruppen: Jugendliche, Wiedereinsteiger, Führungskräfte

Nicht jede Information passt für jeden – deshalb segmentiert die AK ihre Angebote nach Zielgruppen. Jugendliche bekommen andere Infos als Führungskräfte, Wiedereinsteiger werden anders abgeholt als Lehrlinge. Das sorgt für mehr Relevanz – und echten Nutzen im Alltag.

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Spezialisierte Rechtsanwälte und Kanzleien

Wenn es brennt, willst du jemanden, der weiß, was er tut. Im Arbeitsrecht heißt das oft: Einen Fachanwalt oder eine spezialisierte Kanzlei, die genau weiß, wie man Kündigungen, Lohnstreitigkeiten oder Mobbingfälle rechtlich anpackt. Doch wie erkennt man Qualität? Und worauf sollte man in Regionen wie Aschaffenburg oder Amberg achten? Genau hier setzen wir an.

Fachanwalt Arbeitsrecht Aschaffenburg

Tätigkeitsprofil und Qualifikationen

Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht ist nicht bloß ein Anwalt mit Interesse am Thema. Er hat den Titel durch eine Zusatzqualifikation nach § 43c BRAO erworben, die den Nachweis von mindestens 100 selbst bearbeiteten arbeitsrechtlichen Fällen und einer bestandenen Fachanwaltsprüfung erfordert (BRAK, 2023). In Aschaffenburg gibt es eine Handvoll solcher Spezialisten – meist mit langjähriger Gerichtserfahrung, etwa vor dem Arbeitsgericht Aschaffenburg oder dem LAG Hessen in Frankfurt.

Voraussetzungen für die Fachanwaltschaft

Neben dem Nachweis der Praxisfälle müssen Anwälte auch mindestens 120 Stunden theoretische Weiterbildung absolvieren und sich regelmäßig fortbilden (§ 15 FAO). Das sichert ein hohes Maß an Aktualität, insbesondere bei neuen EU-Richtlinien oder Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts. Kurz gesagt: Wer diesen Titel trägt, hat ihn sich hart verdient.

Typische Fallkonstellationen im Arbeitsrecht

In Aschaffenburg werden Fachanwälte häufig bei Abmahnungen, krankheitsbedingten Kündigungen, Streitigkeiten um Bonuszahlungen oder Befristungen eingeschaltet. Auch Themen wie Elternzeit und Rückkehrrechte nach Elternkarenz sorgen immer wieder für Rechtsunsicherheit. In vielen Fällen geht es nicht nur ums Recht, sondern auch ums Verhandlungsgefühl – ein Punkt, den man im Jurastudium nicht lernt.

Unterschied zwischen Anwalt und Fachanwalt

Klingt banal, ist aber entscheidend: Ein „normaler“ Anwalt darf alles machen, auch Arbeitsrecht. Aber nur Fachanwälte dürfen sich so nennen und werben damit. Der Unterschied liegt in der Tiefe – ähnlich wie bei Hausärzten und Kardiologen. Wer auf Augenhöhe mit großen Arbeitgeberkanzleien verhandeln will, ist bei einem Fachanwalt oft besser aufgehoben.

Regionale Besonderheiten in Aschaffenburg

Gerichtliche Zuständigkeit und lokale Tarife

Wer in Aschaffenburg wohnt, fällt in der Regel in den Zuständigkeitsbereich des Arbeitsgerichts Aschaffenburg. Bei Berufungen geht’s dann weiter zum LAG Hessen in Frankfurt. Für bestimmte Branchen – etwa die Metall- und Elektroindustrie oder Pflegeeinrichtungen – gelten spezielle Tarifverträge, die regionale Differenzierungen enthalten. Das kann über Erfolg oder Misserfolg eines Verfahrens entscheiden.

Zusammenarbeit mit der AK Unterfranken

Spannend ist auch die enge Verbindung vieler Kanzleien zur Arbeiterkammer Unterfranken. Zwar ist die AK in Bayern keine Pflichtvertretung wie in Österreich, aber viele Fachanwälte arbeiten mit Gewerkschaften oder Berufsverbänden zusammen, um Mandanten besser zu unterstützen – insbesondere bei kollektivrechtlichen Themen oder Massenverfahren.

Amberg & Krätschmer Rechtsanwälte

Die Arbeitnehmerkanzlei im Porträt

Gründung und Spezialisierung

Die Kanzlei Amberg & Krätschmer ist in Fachkreisen bekannt als „die Arbeitnehmerkanzlei“. Gegründet wurde sie in den frühen 2000er-Jahren und hat sich seitdem ausschließlich auf die Vertretung von Arbeitnehmerinteressen konzentriert. Das heißt konkret: Keine Arbeitgebermandate, kein Spagat. Diese einseitige Parteinahme schafft Vertrauen – und Erfahrung.

Rechtsgebiete: Arbeitsrecht und Familienrecht

Neben dem Arbeitsrecht ist auch das Familienrecht ein zweiter Fokus der Kanzlei. Viele Mandanten berichten, dass genau diese Kombination hilfreich ist – etwa bei Trennungssituationen, in denen Unterhaltsfragen und arbeitsrechtliche Umstellungen gleichzeitig auftreten. Die Anwälte dort sind entsprechend doppelt qualifiziert und können Zusammenhänge besser einschätzen.

Kooperation mit Gewerkschaften und AK

Die Kanzlei kooperiert regelmäßig mit Betriebsräten, Gewerkschaften und arbeitsrechtlich aktiven Organisationen wie ver.di oder IG Metall. Auch hier zeigt sich: Wer Arbeitnehmer vertreten will, muss verstehen, wie kollektive Dynamiken funktionieren. Einzelklagen sind oft nur die Spitze des Eisbergs.

Rezensionen und Erfahrungsberichte

Bewertungsplattformen im Vergleich

Im digitalen Zeitalter spielt der Ruf im Netz eine zentrale Rolle. Plattformen wie anwalt.de, jameda oder Google Business ermöglichen es Mandanten, ihre Erfahrungen zu teilen. Während anwalt.de oft rechtlich-technisch bleibt, legen Google-Bewertungen mehr Wert auf Freundlichkeit, Erreichbarkeit und Ergebnisqualität.

Relevanz von Google-Rezensionen

Besonders aufschlussreich sind Google-Rezensionen, wenn man sie mit etwas Vorsicht liest. Wiederkehrende Begriffe wie „ehrlich“, „geduldig“ oder „konkret“ sind Hinweise auf eine durchdachte Mandatsführung. Natürlich gibt es auch Ausreißer – aber gerade bei kleineren Kanzleien wie Amberg & Krätschmer überwiegt die Authentizität.

Kritikpunkte und Lob aus Mandantensicht

Mandanten loben oft die gute Erreichbarkeit, die transparente Kommunikation und die spürbare Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit. Kritisiert wird hin und wieder die eingeschränkte telefonische Verfügbarkeit – was aber auch daran liegt, dass Termine bewusst konzentriert und ungestört durchgeführt werden.

Rechtsanwalt Amberg Arbeitsrecht

Kanzleiangebote und Mandatsannahme

Kostenübersicht und Rechtsschutzversicherung

Wer eine anwaltliche Erstberatung in Anspruch nehmen will, zahlt in Amberg durchschnittlich 120–190 Euro – es sei denn, man bringt eine Rechtsschutzversicherung mit. Die Kanzleien rechnen dann direkt ab. Wichtig ist, vorab eine Deckungszusage einzuholen, sonst bleibt man auf den Kosten sitzen (vgl. DAV, 2022).

Erstberatung vs. Prozessvertretung

Eine Erstberatung dient der Einschätzung – nicht der Lösung. Für die eigentliche Vertretung im Prozess wird ein gesondertes Honorar vereinbart. In arbeitsrechtlichen Streitigkeiten des ersten Rechtszugs trägt jede Partei ihre Kosten selbst, unabhängig vom Ausgang (§ 12a ArbGG). Das sollte man vorher wissen – und kalkulieren.

Vergleich mit Aschaffenburger Kanzleien

Spezialisierungsgrad der Anwälte

Während Kanzleien in Amberg oft kleine Einheiten mit enger Spezialisierung sind, findet man in Aschaffenburg eher mittlere Kanzleien mit breiterem Spektrum. Das hat Vor- und Nachteile – je nach Falltyp. Besonders bei Kündigungsschutzklagen ist tiefe Spezialisierung oft entscheidend für den Erfolg.

Erreichbarkeit und Servicequalität

Auch in puncto Service gibt es Unterschiede. Kanzleien in Amberg werben mit persönlicher Betreuung, kurzen Wegen und schneller Rückmeldung. In Aschaffenburg wird häufiger mit modernem Kanzleimanagement, Terminportalen und Teamsystemen gearbeitet. Beides hat seinen Reiz – die Frage ist: Was passt besser zu dir?

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Rechte und Pflichten im Arbeitsverhältnis

Ein Arbeitsverhältnis basiert nicht nur auf Lohn und Leistung – es ist ein rechtlich geregeltes Gefüge aus Rechten und Pflichten, das für beide Seiten gilt. Was viele übersehen: Die meisten Konflikte am Arbeitsplatz entstehen nicht wegen der großen Themen, sondern wegen Missverständnissen bei kleinen, alltäglichen Regeln. Und genau hier liegt der Schlüssel – wer die Regeln kennt, kann fair und selbstbewusst auftreten.

Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Sorgfalts- und Treuepflicht

Die sogenannte Sorgfaltspflicht verlangt, dass Arbeitnehmende ihre Aufgaben mit dem üblichen Maß an Genauigkeit und Aufmerksamkeit erfüllen (§ 1157 ABGB). Dabei geht es nicht nur um die Arbeitsleistung selbst, sondern auch um den sorgfältigen Umgang mit Betriebsmitteln, vertraulichen Informationen oder Zeitressourcen. Parallel dazu besteht die Treuepflicht: Sie verpflichtet zur Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber – etwa keine illoyalen Aussagen über die Firma zu verbreiten oder Geschäftsgeheimnisse preiszugeben. Klingt selbstverständlich? Wird aber oft zum Streitfall, wenn Vertrauen gebrochen wird.

Was ist bei Nebentätigkeiten erlaubt?

Darf ich nebenbei jobben oder ein kleines Gewerbe betreiben? Grundsätzlich ja – solange keine Konkurrenz zum Arbeitgeber entsteht oder die Leistungsfähigkeit im Hauptjob nicht leidet. Eine ausdrückliche Genehmigung ist bei Nebenjobs dann nötig, wenn der Arbeitsvertrag es vorsieht oder berechtigte Interessen des Betriebs tangiert sind (BAG, Urteil vom 24.04.2007, 9 AZR 433/06). Wer das ignoriert, riskiert im Extremfall sogar die Kündigung.

Verhalten in der Freizeit – Grenzen

Was man in seiner Freizeit tut, geht den Chef nichts an? Ganz so einfach ist es nicht. Wenn öffentliches Verhalten – etwa auf Social Media – den Ruf des Unternehmens schädigt, kann das arbeitsrechtliche Folgen haben. Auch die Teilnahme an extremistischen Veranstaltungen oder das Verbreiten beleidigender Inhalte online wurde bereits in mehreren arbeitsgerichtlichen Entscheidungen als treuepflichtwidrig eingestuft (LAG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 28.04.2022, 5 Sa 302/21). Der private Raum endet also nicht immer an der Bürotür.

Entgeltfortzahlung bei Krankheit

Dauer und Voraussetzungen

Erkrankt ein Arbeitnehmer, besteht in Österreich ein Anspruch auf volle Entgeltfortzahlung für sechs Wochen – bei längerer Betriebszugehörigkeit kann dieser Zeitraum sogar auf bis zu zwölf Wochen ansteigen (§ 8 Abs. 1 AngG). Voraussetzung ist, dass die Krankheit unverschuldet eintritt. Ein gebrochener Arm beim Sport ist unproblematisch – Alkoholmissbrauch mit anschließender Verletzung könnte hingegen als selbstverschuldet gelten.

Meldefristen und Nachweispflicht

Krankheit muss „unverzüglich“ gemeldet werden – das bedeutet: so schnell wie möglich, idealerweise vor Arbeitsbeginn (§ 5 Abs. 1 EFZG). Ab dem dritten Tag ist in der Regel ein ärztliches Attest erforderlich, wobei der Arbeitgeber dies auch früher verlangen kann. Wichtig ist: Wer hier zu spät handelt oder die Meldung unterlässt, verliert schlimmstenfalls seinen Lohnanspruch.

Arbeitszeit und Pausenregelungen

Normalarbeitszeit und Höchstarbeitszeit

Gesetzliche Grenzen in Österreich

Die gesetzliche Normalarbeitszeit beträgt in Österreich 8 Stunden pro Tag und 40 Stunden pro Woche (§ 3 AZG). In Ausnahmefällen kann diese auf 12 Stunden täglich ausgedehnt werden – jedoch nur mit ausdrücklicher Zustimmung und unter Einhaltung von Ausgleichsregelungen. Die absolute Höchstarbeitszeit inklusive Überstunden liegt bei 60 Stunden pro Woche (§ 4 Abs. 5 AZG), darf aber nicht regelmäßig überschritten werden. Wer hier dauerhaft über der Grenze arbeitet, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern auch massive rechtliche Folgen für den Arbeitgeber.

Ausnahmen durch Kollektivvertrag

Manche Branchen haben eigene Regelungen – etwa die 38,5-Stunden-Woche in Handelsbetrieben oder verkürzte Wochenarbeitszeiten im Sozialbereich. Diese Ausnahmen beruhen auf Kollektivverträgen, also branchenspezifischen Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen. In Aschaffenburg beispielsweise gelten für viele Betriebe im Metallbereich die Bestimmungen des Tarifvertrags der IG Metall – und diese weichen teilweise deutlich vom gesetzlichen Standard ab.

Pausenregelung und Ruhezeiten

Anspruch auf Pause ab wie vielen Stunden?

Wer länger als sechs Stunden arbeitet, hat Anspruch auf eine unbezahlte Ruhepause von mindestens 30 Minuten (§ 11 ArbZG). Diese Pause darf nicht ans Ende der Arbeitszeit gelegt werden und muss tatsächlich der Erholung dienen. Eine durchgearbeitete Mittagspause – auch wenn freiwillig – ist rechtlich problematisch, weil sie zu Überschreitungen der zulässigen Arbeitszeit führen kann. Viele Beschäftigte kennen diese Feinheiten nicht und geraten unbewusst in eine Grauzone.

Ruhezeit zwischen zwei Arbeitstagen

Nach dem Ende eines Arbeitstages muss eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden eingehalten werden (§ 5 ArbZG). Diese Regel soll sicherstellen, dass Arbeitnehmer sich ausreichend erholen können – auch psychisch. Ausnahmen gibt es in medizinischen Einrichtungen, Hotellerie oder Medienbetrieben, jedoch nur mit Ausgleichszeit innerhalb von zwei Wochen. Verstöße gegen die Ruhezeit gelten als Ordnungswidrigkeit – und sind bußgeldpflichtig.

Fachanwalt Sozialrecht Aschaffenburg

Abgrenzung zu Arbeitsrecht

Das Sozialrecht umfasst die Beziehungen zwischen Bürger und Staat, insbesondere wenn es um Absicherung in Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflege oder Erwerbsminderung geht. Im Gegensatz zum Arbeitsrecht – das das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer regelt – geht es hier um Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung, wie ALG I oder Erwerbsminderungsrente. Die Schnittstellen sind allerdings fließend, was in der Praxis oft zu Unsicherheiten führt.

Zuständigkeiten im Sozialrecht

Zuständig für sozialrechtliche Streitigkeiten ist in der Regel das Sozialgericht – in Aschaffenburg ist das Sozialgericht Würzburg die nächstgelegene Instanz. Klagen richten sich hier nicht gegen den Arbeitgeber, sondern gegen Träger wie die Agentur für Arbeit, Rentenversicherung oder Krankenkasse. Fachanwälte für Sozialrecht kennen die prozessualen Besonderheiten und wissen, wie man Anträge formuliert oder gegen Bescheide vorgeht.

Typische Fälle: ALG, Rente, Erwerbsminderung

Häufige Themen in der sozialrechtlichen Praxis sind Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld, Streit um Reha-Maßnahmen oder die Ablehnung einer Erwerbsminderungsrente. In solchen Fällen geht es oft um existenzielle Grundlagen – hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Die Entscheidung des Bundessozialgerichts vom 17.10.2019 (B 13 R 15/18 R) etwa hat den Zugang zur teilweisen Erwerbsminderungsrente bei psychischen Erkrankungen neu justiert – mit weitreichenden Folgen.

Spezialisierte Kanzleien in Aschaffenburg

Kombination von Arbeits- und Sozialrecht

Ein klarer Vorteil in komplexen Fällen: Einige Kanzleien in Aschaffenburg bieten eine Doppelqualifikation in Arbeits- und Sozialrecht. Gerade bei krankheitsbedingten Kündigungen oder Übergängen von Arbeits- ins Sozialrecht – etwa durch einen Rentenantrag – entsteht dadurch ein echter strategischer Mehrwert. Die interdisziplinäre Perspektive verkürzt Verfahren und erhöht die Erfolgschancen.

Kooperation mit Sozialverbänden

Mehrere Kanzleien in der Region arbeiten eng mit Sozialverbänden wie dem VdK oder dem SoVD zusammen. Diese Vernetzung sorgt für schnelle Informationsflüsse, aktuelle Gesetzeskenntnisse und oft auch niedrigere Beratungshürden für Betroffene. Besonders ältere Menschen oder Menschen mit Migrationsgeschichte profitieren davon, weil der Zugang zum Recht dadurch leichter wird.

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Fazit

Arbeitsrecht ist kein abstraktes Regelwerk für Juristen – es ist Alltag, Realität und manchmal Überlebensfrage für Millionen Arbeitnehmer. Die Arbeiterkammer und spezialisierte Fachanwälte in Städten wie Aschaffenburg oder Amberg sind mehr als nur Berater: Sie sind Partner, Verteidiger und Wegweiser durch ein System, das nicht immer gerecht spielt. Wer seine Rechte kennt, kann sie nicht nur schützen, sondern auch gestalten. Und genau darum geht es: selbstbestimmt statt ausgeliefert. Diese Reise beginnt mit Information – und endet mit Handlungsmacht.

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FAQ

Was unterscheidet einen Fachanwalt für Arbeitsrecht von einem normalen Anwalt?

Ein Fachanwalt muss umfangreiche Praxiserfahrung und theoretisches Wissen nachweisen – konkret mindestens 100 bearbeitete Fälle und eine Fachprüfung. Nur dann darf er den Titel führen (§ 43c BRAO). Normale Anwälte dürfen zwar im Arbeitsrecht tätig sein, verfügen aber nicht zwingend über diese Spezialisierung.

Wann sollte ich zur Arbeiterkammer gehen und wann zu einem Anwalt?

Die Arbeiterkammer ist erste Anlaufstelle bei Unsicherheiten, z. B. bei einer Kündigung oder Vertragsprüfung. Bei komplexeren Fällen oder wenn es vor Gericht geht, empfiehlt sich die zusätzliche Begleitung durch einen Fachanwalt. Idealerweise arbeiten beide sogar zusammen.

Zählt Rufbereitschaft zur Arbeitszeit?

Rufbereitschaft ist nicht automatisch Arbeitszeit, kann aber unter bestimmten Bedingungen – etwa bei sehr kurzer Reaktionszeit – als solche gelten. Laut EuGH (Urteil vom 09.03.2021, C-580/19) muss dabei die tatsächliche Einschränkung der Freizeit berücksichtigt werden.

Was tun, wenn ich ohne Attest krank bin?

Eine Krankmeldung ohne Attest ist nur in den ersten drei Tagen zulässig – und auch nur dann, wenn der Arbeitgeber nicht ausdrücklich früher einen Nachweis verlangt. Wer sich nicht rechtzeitig meldet oder keine Bescheinigung bringt, riskiert den Entgeltanspruch.

Kann ich in der Freizeit alles tun, was ich will?

Grundsätzlich ja, solange dein Verhalten nicht den Ruf deines Arbeitgebers schädigt. Öffentliche Hetze, extremistische Äußerungen oder gewaltverherrlichende Inhalte im Netz können arbeitsrechtliche Konsequenzen haben – sogar eine verhaltensbedingte Kündigung.

Gibt es ein Recht auf Homeoffice?

Nein, ein generelles Recht auf Homeoffice besteht nicht. Es muss im Arbeitsvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder einem Gesetz (wie z. B. im öffentlichen Dienst) geregelt sein. In der Pandemie galt eine Sonderregelung, die mittlerweile ausgelaufen ist.

Wie finde ich eine seriöse Kanzlei in Aschaffenburg?

Achte auf Fachanwaltstitel, transparente Preisgestaltung und echte Bewertungen auf Plattformen wie anwalt.de oder Google. Persönliche Empfehlungen und Zusammenarbeit mit Sozialverbänden oder Gewerkschaften sind ebenfalls ein guter Hinweis auf Qualität.

Was kostet eine Erstberatung beim Fachanwalt?

In der Regel zwischen 100 und 200 Euro – es sei denn, du hast eine Rechtsschutzversicherung mit Arbeitsrechtsschutz. Dann übernimmt die Versicherung die Kosten, vorausgesetzt, du holst vorher eine Deckungszusage ein.

Worin besteht der Unterschied zwischen Arbeitsrecht und Sozialrecht?

Arbeitsrecht regelt das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, während Sozialrecht die Ansprüche gegenüber staatlichen Stellen wie der Rentenkasse oder dem Arbeitsamt behandelt. Oft greifen beide Bereiche ineinander – etwa bei Krankheit oder Erwerbsminderung.

Kann ich wegen eines Nebenjobs gekündigt werden?

Nur dann, wenn der Nebenjob gegen gesetzliche Vorgaben, Vertragsinhalte oder berechtigte Interessen des Arbeitgebers verstößt. Ein klassisches Beispiel ist die Tätigkeit bei einem Konkurrenzunternehmen oder massive Erschöpfung durch Doppelschichten.

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